Der Goldtopf von Athen
Mit ganz aktuellen Bezügen.
Sehenswerte Komödie unter freiem Himmel - vor 6 Stunden
SCHWABACH - Eine sehenswerte Sommerkomödie mit aktuellen Bezügen hat das Theatrum-Mundi-Ensemble für den Bürgerhof inszeniert: „Der Goldtopf von Athen“.
Am Samstag, 4. Juli, hatte das Stück in Schwabach Premiere. Weitere Vorstellungen sind am 11. und 12. Juli, sowie am 17. und 18. Juli, ab 20 Uhr, unter freiem Himmel zwischen Bürgerhaus und Apothekersgarten zu sehen.
Regisseur Kalle Odörfer und sein Ensemble bringen eine antike Komödie auf die Bühne, die alles andere als verstaubt daherkommt. Obwohl der römische Komödienschreiber Titus Macchius Plautus damit um das Jahr 200 vor Christus einen distanzierten Blick auf das Athen seiner Zeit geworfen hat, besticht sie in der von Theatrum Mundi bearbeiteten Fassung durch modernen Witz, flotte Handlung und einen musikalischen Schluss, der an Originalität kaum zu überbieten sein dürfte.
„Lasst den Goldtopf in Athen, mag er sich dort vermehren“, singt das gesamte Darstellerpersonal hinreißend im Chor zur Melodie von „Weiße Rosen aus Athen“. Für Syriza, Tsipras und die Schuldenkrise gibt es auch einen hoffnungsvollen Wink. „Geld vergeht, das Glück kommt wieder“, verkündet Jutta Horvath als Hausgöttin Eyra.
Die Höhepunkte dieser Komödie sind ihre Dialoge. Dabei überzeugen Darsteller, Tempo und der bilderreiche Inhalt. Voller Heiterkeit, Esprit und durchaus auch Verwicklungspotential treiben sie die Handlung voran und entfalten einen Kosmos zwischen Liebe, Geldgier und Erkenntnisgewinn: „Kinder sind das Gold der Stadt“, könnte die Moral lauten. Die darstellerische Leistung des Theatrum-Mundi-Ensembles ist umwerfend. Malte Buhr als alternder Onkel auf Freiersfüßen, Matthias Pöllet als Schwängerer sowie Kalle Odörfer in der Hauptrolle des Euklio bestechen in ihren Rollen, die Charakterschwäche und Menschenfeindlichkeit als zentrale Motive erkennen lassen.
Der Goldtopf von Athen — die Sommerkomödie des TME
Am Samstag, 4. Juli 2015, hatte das sehenswerte Stück Premiere. Kalle Odörfer und sein Teatrum-Mundi-Ensemble (TME) inszenieren die antike Komödie im Bürgerhof.
Euklio ist ein älterer athenischer Bürger, der neben seiner hübschen Tochter Phädria auch einen riesigen Goldtopf in seinem Haus versteckt. Megadorus will um ihre Hand anhalten, was den Geizkragen in große Verwirrung stürzt. Hat es Megadorus nicht doch lediglich auf seinen Goldschatz abgesehen? Muss er eine Mitgift geben? Was will ihm der Jüngling Lykonides sagen, der ebenfalls dauernd von seiner Tochter spricht?
Der Zuschauer weiß schnell, dass sich Phädria auf ein folgenreiches Techtelmechtel mit Lykonides eingelassen hat und schwanger ist. Am Ende wird alles gut. Phädria bringt einen Sohn zur Welt, der ihren Vater sichtlich verzückt und ihn in einen gefühlsbewegten Opa verwandelt. Und der Goldtopf? Zwischenzeitlich hatte ihn Euklio im Tempel der Troika versteckt, aber auch im Hain der Syriza. Am besten scheint er aber bei dem jungen Paar aufgehoben zu sein. So wird er schließlich doch zur Mitgift. Denn: „Der Goldschatz, das bist Du“, himmelt Euklio seinen Enkel an. Auf keinen Fall verpassen!
ROBERT SCHMITT